030 - 651 37 96 Online Termin vereinbaren

Wird die Zahngesundheit vererbt?

Was bedeutet es, dass manche Zahnerkrankungen in einigen Familien gehäuft auftreten? Nicht zwangsläufig, dass sie genetisch bedingt sind. Zu dieser und weiteren verbreiteten Annahmen über die Zahngesundheit.

Im Internet wie auch im direkten sozialen Austausch stößt man oftmals auf die These, dass die Veranlagung zu bestimmten Zahnerkrankungen von einer Generation auf die nächste übertragen werde. Schließlich ist ja vielfach zu beachten, dass in einer Familie bestimmte Zahngesundheitsmerkmale bzw. -erkrankungen bei allen Mitgliedern auftreten.

„Die Annahme einer genetischen Vererbbarkeit der Zahngesundheit ist nicht direkt falsch – aber sie bildet auch nur die halbe Wahrheit ab“, fasst die in Berlin-Adlershof praktizierende Zahnärztin Dr. Maren Schmidt zusammen. „So werden manche Eigenschaften unseres Speichels vererbt, der wiederum Einfluss auf den Zahnstatus hat. Zudem wird genetisch disponiert, wie die Zahnhartsubstanz gebildet wird und damit, wie widerstandsfähig sie ist.“

Mit diesen Faktoren allein lässt sich die konkrete Zahngesundheit allerdings nicht erklären. „Einen mindestens ebenso großen Einfluss haben die alltäglichen Gewohnheiten, insbesondere die Mundhygiene und die Ernährung – oder auch das Rauchen“, führt Dr. Schmidt aus. Auch solche Lebensstilmerkmale werden in einer Familie häufig geteilt.

Kann man Zahnstein selbst per Bürste entfernen – und Parodontitis per Mundhygiene ausschließen?

Weitere oftmals gestellte Fragen betreffen die Möglichkeiten der heimischen Zahnpflege. Entgegen einer verbreiteten Fehlannahme lässt sich Zahnstein nicht wegbürsten oder -spülen, dazu ist die mit Phosphat und Kalzium mineralisierte Substanz einfach zu stabil. Darin liegt ein Hauptgrund für regelmäßige professionelle Zahnreinigungen in der Zahnarztpraxis, bei denen auch der Zahnstein mit Spezialwerkzeugen entfernt wird.

Auch eine Parodontitis ist zwar weitgehend von der Mundhygiene und den Konsumgewohnheiten abhängig, kann aber selbst bei eifrigster Zahnpflege nicht ausgeschlossen werden. „Das Immunsystem spielt bei der Entstehung von Parodontitis eine wesentliche Rolle. Ist es geschwächt, kann es den Keimen weniger effektiv Widerstand leisten“, erläutert Zahnärztin Dr. Schmidt. Ein Diabetes kann die körpereigene Abwehrkraft ebenso beeinträchtigen wie bestimmte Medikamente oder Hormonkonstellationen oder auch Rauchen und Stress. Die Gleichung „Parodontitis = schlechte Mundhygiene“ geht mithin nicht immer auf.