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Wie Strontium für Zahnimplantate nützlich sein kann

Die Einheilung von Zahnimplantaten ist maßgeblich für deren langfristige Belastbarkeit und Haltbarkeit. US-Forscher haben nun in Strontium einen Beschleuniger dieses Prozesses identifiziert.

Bei einer Zahnimplantation kommt es vor allem darauf an, dass die künstliche Zahnwurzel möglichst nahtlos mit dem Gewebe verwächst, in das sie eingebracht wird. „Diese funktionelle und strukturelle Integration in das biologische System wird fachsprachlich als Osseointegration bezeichnet. Der Kieferknochen wächst dabei an die Implantatoberfläche heran und umschließt sie“, erklärt die in Berlin-Adlershof praktizierende Zahnärztin und Implantologie-Spezialistin Dr. Maren Schmidt. „Der Prozess nimmt in der Regel drei bis sechs Monate in Anspruch, danach kann das Implantat zuverlässig Zahnersatz tragen.“

Wenn denn die Osseointegration hinreichend erfolgreich verläuft. Verschiedene Störfaktoren können die Einheilung des Implantats verlangsamen und beeinträchtigen. Ein Forschungsziel der Implantologie besteht deshalb darin, die Osseointegration zu fördern und zu beschleunigen – Letzteres nicht zuletzt auch wegen des Komfortgewinns für die Patienten.

Weichgewebe-Regeneration und höhere Knochendichte
Auf diesem Forschungsfeld betätigen sich auch US-Wissenschaftler der University of Buffalo. Dabei scheint ihnen kürzlich ein großer Schritt nach vorn gelungen zu sein. Ihre Idee: Das chemische Element Strontium ist bekannt für zwei günstige Effekte auf organisches Gewebe, nämlich dass es die Regeneration von Weichgewebe fördert und die Knochendichte erhöht. Ob das auch bei der Osseointegration von Zahnimplantaten hilfreich sein kann, untersuchten die Forscher, indem sie Implantate mit einem Hydrogel-Gerüst versahen. Dieses gab fünf Tage lang Strontium an die Umgebung ab, zu Anfang mit besonders hoher Konzentration.

Das Ergebnis fiel wie erhofft aus: Die Wundheilungs-Eigenschaften des Zahnfleischs wurden verbessert, denn die Fibroplasten darin, zuständig für die Bildung von Bindegewebe, zeigten eine stärkere Aktivität. Damit, so die Forscher im „Journal of Biomedical Materials Research“, könne Strontium wertvolle Dienste bei der Osseointegration leisten, und zwar unabhängig vom Implantattyp. Wann das Verfahren in den implantologischen Praxen ankommen wird, lässt sich indes noch nicht vorhersagen.