Aktuelle Studien belegen die präventive Wirkung von Milchprodukten gegen säurebedingte Zahnerosion sowie einen Zusammenhang zwischen der Nutzung von Zahnseide und dem Risiko von Schlaganfällen und Vorhofflimmern.
In den Supermärkten locken zahlreiche Lebensmittel, die (unter anderem) für den Zahnschmelz alles andere als vorteilhaft sind. Darunter finden sich zuvörderst säurehaltige Getränke, von Softdrinks wie Cola und Fanta über Fruchtsäfte bis hin zu Sportlermixturen. „Die in solchen Getränken enthaltene Säure greift den Zahnschmelz an, führt zu einer Demineralisierung und zu einer Erosion“, erläutert die in Berlin-Adlershof praktizierende Zahnärztin Dr. Maren Schmidt. „Die Grundversorgung des Körpers mit Flüssigkeit sollte daher nicht mit solchen Erzeugnissen erfolgen, sondern idealerweise mit Wasser. Wer säurehaltige Getränke konsumiert, sollte gezielt auf eine Zahnschmelz-Stärkung achten.“
Dafür geeignet ist laut einer aktuellen Studie („Protective Efficacy of Yogurt, Milk, and Fluoridated Tooth Creme Against Acidic Beverages on Human Teeth: Stereomicroscopic and Ultrastructural Analyses“) nicht nur fluoridhaltige Zahncreme – die am effektivsten schützt –, sondern auch Milchprodukte. Milch, Joghurt & Co. kräftigen den Zahnschmelz und machen ihn resilienter. Für diese Erkenntnis behandelten die Forscher jeweils sechs frisch „gezogene“ Zähne mit Joghurt, Milch, fluoridhaltiger Zahncreme oder gar nicht und setzten sie anschließend mehrmals verbreiteten säurehaltigen Getränken aus. Molkereiprodukte können demnach eine sinnvolle Ergänzung zur täglichen Zahnhygiene sein.
Beobachtungszeitraum von 25 Jahren
Eine weitere Studie („Abstract 19: Dental flossing may lower the risk for incident ischemic stroke, cardioembolic stroke subtype and AF“) beobachtete 25 Jahre lang die Mundhygienepraxis und die allgemeine Gesundheit von mehr als 6.000 Probanden. Wie sich nun bei einer vorläufigen Auswertung zeigte, kann die regelmäßige Nutzung von Zahnseide zu mehr Lebensjahren führen – denn das Risiko für ischämische Schlaganfälle sinkt dadurch um 22 Prozent, das für kardioembolische Schlaganfälle sogar um 44 Prozent und das für Vorhofflimmern um 12 Prozent. Schon bei einmaligem Zahnseideeinsatz pro Woche war ein günstiger Effekt zu beobachten. Es braucht mithin nicht viel, um gleichzeitig der Zahngesundheit und dem gesamten Organismus etwas Gutes zu tun.