Für viele Frauen bringt die Regelblutung allmonatlich verschiedenste – physische wie psychische – Beschwerden mit sich. Dazu kann auch eine sogenannte Menstruations-Gingivitis gehören.
Unterleibskrämpfe, Stimmungsschwankungen, Rückenschmerzen, Niedergeschlagenheit und, und, und: Was viele Frauen Monat für Monat im Rahmen ihrer Menstruation durchmachen, ist keine Kleinigkeit. Die hormonelle Umstellung betrifft den ganzen Körper (und den Geist), und auch der Mundraum ist nicht ausgenommen.
„Bei zahlreichen Frauen schwillt das Zahnfleisch einige Tage vor der Regelblutung an und wird empfindlicher“, erläutert die in Berlin-Adlershof niedergelassene Zahnärztin Dr. Maren Schmidt. „Auch zu Zahnfleischbluten kann es vermehrt kommen. In der Regel liegt dann eine Menstruations-Gingivitis vor, also eine temporäre Entzündung des Zahnfleisches, die nach der Menstruation wieder abklingt.“
Wenn die Hormone Östrogen und Progesteron den Organismus fluten, hat das unter anderem eine stärkere Durchblutung des Zahnfleisches zur Folge. Auch die Anfälligkeit für Verletzungen steigt. Und durch diese wiederum können Bakterien eindringen, so dass das Infektionsrisiko während der Menstruation erhöht ist. Neben den genannten Effekten fördert die Erkrankung auch die Bildung von Taschen im Zahnfleisch. Als Brutherd für Bakterien sind diese ebenfalls gefährlich und behandlungsbedürftig.
Wichtig: besonders gründliche Mundhygiene
Dr. Schmidt hat daher eine dringende Empfehlung parat: „Frauen, die unter Menstruations-Gingivitis leiden, sollten in den Tagen vor der Regelblutung bis zu deren Abklingen ihre Mundhygiene besonders sorgfältig betreiben, vom Zähneputzen über Zahnseide bis hin zu Mundspülungen. Zudem sollte regelmäßig zahnärztlich überprüft werden, ob auch alle ‚Begleiterscheinungen‘ wieder abklingen und nicht etwa Zahnfleischtaschen oder andere Risiken für die Zahngesundheit bleiben.“
Nicht zuletzt ist auch denkbar, dass eine vorhandene Zahnfleischentzündung lediglich in den Tagen der Menstruation verstärkt wird. Chronische Gingivitis geht nämlich üblicherweise nicht mit Schmerzen einher. Diese Möglichkeit sollte im Rahmen der regelmäßigen Kontrolltermine überprüft werden.