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Wie das Zähneputzen bei Kindern (etwas) einfacher wird

Die tägliche Zahnreinigung ist für Kinder gemeinhin keine freudvolle Prozedur, in der Folge auch nicht für die Eltern. US-Forscherinnen haben untersucht, wie sich Motivation und Ausdauer der Kleinen steigern lassen.

Gequengel und Unlust sind für viele Eltern ständige Begleiter, wenn sie ihren Sprösslingen die Zähne putzen. Vor allem im Vorschulalter können Kinder die Notwendigkeit noch nicht recht nachvollziehen, das Stillhalten fällt ohnehin schwer, und als angenehm wird die Verrichtung im Mund auch nicht empfunden. Ablenkung wie etwa durch Videos kann zwar Abhilfe schaffen, ist aber in pädagogischer Hinsicht eine zweifelhafte Maßnahme. „Nichtsdestotrotz ist es wichtig und unabdingbar, dass Eltern ihren Kindern schon nach Durchbruch der ersten Milchzähne regelmäßig die Zähne putzen. Denn die Gesundheit der Milchzähne hat bleibenden Einfluss auf die der späteren, bleibenden Zähne“, betont die in Berlin-Adlershof praktizierende Zahnärztin Dr. Maren Schmidt.

Welche Faktoren haben welchen Einfluss auf das Verhalten von Kleinkindern beim Zähneputzen? Dieser Frage sind Wissenschaftlerinnen der Yale University und der University of Pennsylvania kürzlich in einer Studie mit 81 Familien nachgegangen, die mindestens ein dreijähriges Kind in ihren Reihen hatten. Um Verfälschungen durch eine künstlich-ungewohnte Studienumgebung auszuschließen, haben die teilnehmenden Eltern sich selbst bei der Zahnpflege ihrer Kinder gefilmt, und zwar über 16 Tage hinweg. Zusätzlich füllten sie täglich Fragebögen aus, mit denen nicht per Video erfassbare Faktoren erhoben wurden.

Schlecht geschlafen? Dann wird’s eher anstrengend
Wie die Auswertung ergab, haben Eltern es nur bedingt in der Hand, das Zahnputzverhalten ihrer Kleinkinder zu verbessern. Denn die Forscherinnen stellten Zusammenhänge mit dem aktuellen Stresslevel in der Familie, der jeweiligen Stimmung des Kindes und auch der Schlafdauer fest. Ist ein Kind müde, müssen sich Eltern also so oder so auf eher anstrengende Zahnputzeinheiten einstellen.

Doch daneben gibt es immerhin einen Hebel, mit dem sich die Motivation der Kinder steigern lässt: Lob. Eltern, die mehr in Richtung „Das machst du aber ganz toll“ gehen, statt primär Anweisungen und Ermahnungen zu geben, können auf mehr Kooperationswillen und Ausdauer hoffen.

Diese Erkenntnis mag keine Revolution markieren – schließlich gilt es gemeinhin schon länger als empfehlenswerter, in der Erziehung mehr mit Bekräftigung und Bestätigung zu arbeiten als mit Sanktionen und Drohungen. Doch mit dem Wissen aus der neuen Studie im Hinterkopf mögen manche Eltern vielleicht verstärkt darauf achten, wie sie beim Zähneputzen mit ihren Kleinen reden.