Eine US-Studie hat untersucht, was bei der heimischen Vorbeugung gegen Parodontitis und Gingivitis einen echten Effekt erzeugt – und was man sich sparen kann und sollte.
Das Angebot an Zahnpflegemitteln und -instrumenten für zu Hause ist schier unüberschaubar. Viele Patienten fühlen sich davon überfordert, denn die Aussagen zur Wirksamkeit sind häufig widersprüchlich. Das liegt auch daran, dass zwischen Werbung und neutraler Information nicht immer leicht unterschieden werden kann.
Um letztere Kategorie handelt es sich jedenfalls bei einem Aufsatz, den Forscher der Universität Buffalo kürzlich im „Journal of the International Academy of Periodontology“ veröffentlicht haben. Sie fassen darin ihre Ergebnisse aus der Analyse zahlreicher verbreiteter Mundhygieneprodukte zusammen. Dies sind die wesentlichen Erkenntnisse:
Zähneputzen
Die regelmäßige mechanische Reinigung der Zähne mit einer Bürste ist das A und O bei der Parodontitis- und Gingivitis-Vorbeugung. Gerade in Hinsicht auf Zahnfleischentzündungen leisten auch Interdentalbürsten gute Dienste. Die umstrittene Frage, ob elektrische Zahnbürsten empfehlenswerter sind als klassische Handzahnbürsten, beantworten die US-Forscher mit einem klaren Nein. Hier sei jedoch angemerkt, dass laut früheren Studien nur dann der gleiche Reinigungseffekt erzielt wird, wenn man mit der Handzahnbürste etwas länger putzt. Bei der Zahncreme sollte darauf geachtet werden, dass kein Triclosan enthalten ist. Dieser Stoff ist zwar zahnprophylaktisch sehr wirksam, steht allerdings auch im Verdacht, unter anderem Krebserkrankungen zu begünstigen.
Zahnseide
Studienleiter Prof. Frank Scannapieco betont, dass es kaum Untersuchungen dazu gebe, welchen Unterschied Zahnseide für das Risiko von Plaque und Zahnfleischentzündungen macht. „Zahnseide ist besonders nützlich, um Zahnbelag zwischen den Zähnen zu entfernen, wenn der Platz zwischen ihnen eng ist. Zahnseide verringert wahrscheinlich auch das Risiko für Karies, die sich zwischen den Zähnen bildet“, ergänzt der Forscher jedoch.
Mundspülung
Um schädliche Zahnbeläge zu bekämpfen, eignen sich Mundspülungen mit ätherischen Ölen, Cetylpyridiniumchlorid (CPC) oder Chlorhexidindigluconat (CHX). Als nicht wirksam stufen die Forscher dagegen Mundspülungen auf der Basis von grünem Tee, Wasserstoffperoxid, Teebaumöl, entzündungshemmenden Wirkstoffen, Natriumbenzoat, Delmopinol, Zinnfluorid oder Hexetidin ein.
Nahrungsergänzungsmittel (Probiotika)
Für die – nach Ansicht der Forscher durchaus plausible – These, dass probiotische Nahrungsergänzungsmittel die Zahnfleischgesundheit stärken und Erkrankungen vorbeugen, gibt es nach derzeitiger Studienlage keine Belege.