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Verschlechtert das Maskentragen die Zahngesundheit?

Wer etwa aus beruflichen Gründen über viele Stunden am Tag eine Mund-Nasen-Maske trägt, könnte laut New Yorker Zahnärzten einem erhöhten Karies- und Parodontitis-Risiko ausgesetzt sein.

Es soll ausdrücklich an dieser Stelle kein Zweifel daran erhoben werden, dass das Tragen einer Mund-Nasen-Maske in diesen Zeiten einen wertvollen Beitrag zum Infektionsschutz leisten kann. Schließlich bilden Aerosole, also kleinste Teilchen, die in der Luft schweben, nach derzeitigem Kenntnisstand einen Hauptübertragungsweg für Covid-19. Die in Verschwörungstheoretiker-Kreisen, aber teilweise auch im bürgerlichen Lager vorherrschenden Vorbehalte gegenüber dem Maskentragen entbehren daher einer wissenschaftlichen Grundlage.

Was aber ist mit der Zahngesundheit? Alarmierendes war dazu kürzlich aus den USA zu vernehmen: Laut einem Bericht New Yorker Zahnärzte kam es bei jenen ihrer Patienten, die häufig eine Maske tragen, signifikant häufiger zu Karies und Parodontitis. Für dieses Phänomen haben sich die Entdecker den – man kann wohl sagen: etwas fiesen – Begriff „Mask Mouth“ überlegt, zu Deutsch „Maskenmund“. Darin steckt eine Anspielung auf „Meth Mouth“, das desaströse Zahnbild, das für langjährige Konsumenten der Droge Crystal Meth als typisch gilt.

Mundatmung könnte verantwortlich sein
Eine Hypothese zur Erklärung des Zahnerkrankungsanstiegs bei Maskenträgern nennen die New Yorker Zahnärzte ebenfalls: Die Maske führe bei vielen Trägern unwillkürlich dazu, dass sie von Nasen- zu Mundatmung übergehen. Als logische Folge daraus trocknet der Mundraum aus, was für die Zahngesundheit ungünstig ist: „Der Speichel erfüllt im Mundraum eine wichtige hygienische Funktion, indem er die Ansiedlung von Keimen verhindert und Säuren neutralisiert. Ist es im Mundraum dauerhaft zu trocken, kann folglich die Zahngesundheit darunter leiden“, erklärt die in Berlin-Adlershof tätige Zahnärztin Dr. Maren Schmidt.

So lässt sich auch erklären, was die US-Zahnärzte beobachtet haben. Dabei handelt es sich einstweilen allerdings um eher anekdotische Berichte, wissenschaftlich abgesicherte Studien zu dieser Frage stehen noch aus.

Wer über Stunden am Tag eine Maske tragen muss, sollte mithin auf einen feuchten Mundraum achten. Die Atmung durch Mund und Nase dauerhaft bewusst zu steuern, ist kaum möglich; wer zum Atmen durch den Mund neigt, sollte umso öfter zum Wasserglas greifen und für Feuchtigkeit sorgen.