Die Versorgung mit Zahnimplantaten wird immer beliebter. Zu Recht. Denn die Vorzüge sprechen klar für sich. Dennoch sollten Patienten einiges beachten, damit die Implantate auch möglichst lange halten.
Hierzulande werden jährlich etwa eine Million Implantate gesetzt. Tendenz steigend. Kein Wunder, dann Implantate genügen höchsten ästhetischen Ansprüchen und stellen die Kaufunktionalitäten im vollen Umfang wieder her. Zudem ist die Langlebigkeit von Implantaten hoch. Dies gilt allerdings nicht uneingeschränkt wie Marburger Zahnmediziner im Rahmen des Symposiums Periimplantitis aktuell veröffentlicht haben. Denn bei 20 bis 40 Prozent der Zahnimplantate entstehen fünf Jahre nach dem Einsetzen zum Teil starke Entzündungen. Ebenso ist in manchen Fällen ein Rückgang der Knochensubstanz festzustellen.
Es gibt einige Risikofaktoren, welche den Langzeiterfolg von Zahnimplantaten gefährden. Ein Bereich dieser Risikofaktoren lässt sich unter Umweltfaktoren zusammen. Dazu zählen Rauchen, Stress aber ebenso schlechte Mundhygiene. Denn obwohl es sich bei Zahnimplantaten um künstlichen Zahnersatz handelt, bedeutet dies keineswegs, dass die Zahnpflege weniger intensiv ausfallen kann als bei den anderen natürlichen Zähnen im Mund. Denn analog zur Parodontitis bei den natürlichen Zähnen kann es bei Implantaten zur Periimplantitis kommen. Dies ist eine Entzündung des Implantatbetts, also des Bereiches, in dem das eigentliche Implantat, die künstliche Zahnwurzel, im Kiefer verankert ist. Das Vorstadium einer solchen Periimplantitis ist die Mukositis, eine Entzündung der Schleimhaut, welche das Implantat umgibt.
Gerade die Zahnzwischenräume, also die Räume zwischen Implantat und den angrenzenden Zähnen bedürfen besonderer Beachtung bei der Zahnpflege. Dies gilt nicht nur für die Räume zwischen Implantat und anderen Zähnen, sondern generell für Zahnzwischenräume. Denn an diese Stellen gelangt die Zahnbürste nicht ausreichend hin. Daher ist die Verwendung von Hilfsmitteln wie Zahnseide oder die oftmals einfacher zu bedienenden Zahnzwischenraumbürstchen (Interdentalbürstchen) besonders wichtig. Doch selbst bei optimaler häuslicher Zahnpflege geht gerade für Implantatträger oftmals kein Weg an einer professionellen Zahnreinigung (PZR) in der Zahnarztpraxis vorbei. Denn nur im Rahmen einer PZR können Zahnstein und alle harten und weichen Zahnbeläge ausreichend beseitigt und Zahnerkrankungen nachhaltig vorgebeugt werden.