Immer mehr Menschen ersetzen Milchprodukte durch pflanzliche Alternativen, ob aus ethischen oder diätetischen Gründen. Eine niederländische Studie kommt nun zu dem Schluss, dass die Zähne davon eher nicht profitieren.
Ebenso wie Fleisch- sind auch Milchprodukte auf dem Rückzug. Die Nahrungsmittelhersteller haben mittlerweile geschmacklich überzeugende Alternativen entwickelt, die den Umstieg erleichtern. Für diesen sprechen aus Sicht vieler Menschen zum einen ethische Gründe, Stichwort Tierwohl. Zum anderen gilt die in Milch(produkten) enthaltene Laktose nicht mehr als rundum gesund und wird von mehr und mehr Bundesbürgern gemieden.
Eine Frage, die in diesem Kontext nicht unbedingt naheliegt, aber durchaus Beachtung verdient, lautet: Hat der Verzicht auf Milchprodukte zugunsten pflanzlicher Alternativen Auswirkungen auf die Zahngesundheit? Nachgegangen sind ihr zwei niederländische Forscher, die die vorliegenden Studien zu dem Komplex ausgewertet und ihre Ergebnisse kürzlich im Fachmagazin „Nutrients“ veröffentlicht haben.
Milch hat vorbeugende Wirkung
Wie die Wissenschaftler aus Wageningen betonen, wurde der positive Effekt von Milch auf die Zahngesundheit in vielerlei Studien belegt. So wirken beispielsweise Kaseine, die am häufigsten darin vorkommenden Proteine, karieshemmend. Auch weitere Milchinhaltsstoffe bekämpfen schädliche Bakterien, etwa Lactoperoxidase oder Lactoferrin, während das enthaltene Kalzium die Zähne mineralisiert. Pflanzliche Ersatzprodukte werden zwar häufig um Kalzium angereichert, enthalten aber darüber hinaus keinen der genannten Stoffe.
Stattdessen werden ihnen sehr häufig Zucker wie Glukose oder Saccharose beigemischt, die für die Zähne schädlicher sind als die in Milch enthaltene Laktose. Die Forscher raten daher dazu, bei einer Ernährungsumstellung solche Nebeneffekte im Blick zu behalten und gegebenenfalls die Mundhygiene anzupassen.
„Zucker ist ein ganz entscheidender Faktor für die zahnmedizinische Qualität von Nahrungsmitteln. Wer eine Ernährungsumstellung plant, sollte soweit möglich bewusst Sorge dafür tragen, dass die Zähne nicht darunter leiden müssen“, empfiehlt die in Berlin-Adlershof praktizierende Zahnärztin Dr. Maren Schmidt. Auch saure Lebensmittel sollten im Sinne der Zahngesundheit nur selten auf dem Speiseplan stehen.