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Sensor soll Mundgeruch erkennen

Hartnäckiger Mundgeruch kann ein Hinweis auf Zahn(halteapparat)erkrankungen sein – und ist sozial nicht willkommen. Wer unsicher ist, muss womöglich bald schon keine Mitmenschen mehr fragen, sondern nur noch in ein kleines Gerät atmen.

Im Gegensatz zu optischen Mängeln, die man per Spiegel selbst kontrollieren kann, fällt es beim Mundgeruch schwer, eine Eigendiagnose zu stellen. Die beliebte Methode, in die hohle Hand auszuatmen und dann durch die Nase wieder ein, hat begrenzte Aussagekraft. Bekanntlich gewöhnt sich unser Riechorgan schnell an Gerüche und nimmt eventuellen Mundgeruch deshalb nicht mehr so stark wahr. Zuverlässig kann uns am Ende nur ein Mitmensch verraten, ob unser Atem unangenehm riecht – eine Aufgabe, die man nicht jedem anvertrauen möchte.

In naher Zukunft schon könnte ein kleines Gerät sie übernehmen. Denn Forscher des Advanced Institute of Science and Technology im südkoreanischen Daejeon haben einen Sensor entwickelt, der Schwefelwasserstoff aufspüren kann. Ebenjenes Gas ist es, das im Mundgeruch als unangenehm empfunden wird. Ein erster Prototyp des Geräts erkennt bereits 86 Prozent des Mundgeruchs in Atemluft.

Ärztliche Abklärung kann sinnvoll sein
Wer (bzw. wessen Mitmenschen) unter dauerhaftem Mundgeruch leidet, sollte zunächst die Mundhygiene optimieren, denn sie ist in den meisten Fällen ausschlaggebend. Zahnärzte und Zahnärztinnen geben hier gern Hilfestellung und Tipps für mehr Effizienz der heimischen Zahnpflege. Verbleiben Zahnbeläge und Essensreste zu lange im Mund, entstehen Fäulnisbakterien, die Schwefelwasserstoff absondern. Zudem leistet mangelnde Mundhygiene Erkrankungen Vorschub, die ihrerseits die Entstehung von Mundgeruch begünstigen können, aber auch aus anderen Gründen dringend behandlungsbedürftig sind.

„Wenn der Mundgeruch trotz eifriger Mundhygiene – bestenfalls inklusive professioneller Zahnreinigung – nicht verschwinden will, sollte die Ursache ärztlich abgeklärt werden. Denn Halitosis, so der Fachbegriff, kann ein Symptom für Zahnerkrankungen sein, vor allem für Karies, Parodontitis und Gingivitis“, erläutert die in Berlin-Adlershof praktizierende Zahnärztin Dr. Maren Schmidt. „Auch Zahnstein begünstigt Mundgeruch ebenso wie Entzündungen und sollte deshalb regelmäßig entfernt werden.“

Mundgeruch hat also weit mehr als eine soziale Dimension, auch wenn diese sich unmittelbar auswirkt und daher im Vordergrund steht. Diesbezüglich könnte die Innovation aus Südkorea bald wertvolle Dienste leisten.