Schmerzempfindliche Zähne sind äußerst störend. Spezielle Sensitiv-Zahncremes versprechen Linderung. Bei vielen Produkten können es Patienten ruhig auf einen Versuch ankommen lassen, einige fallen jedoch wegen bestimmter Inhaltsstoffe oder Fehlen von Fluorid im Test durch.
Im Februar hat die Stiftung Warentest handelsübliche Zahncremes getestet und kam zu dem Ergebnis, dass bereits sehr günstige Zahncremes sehr guten Schutz bieten. Nun hat die Zeitschrift Öko-Test nachgelegt und sich Pasten für empfindliche Zähne angeschaut. Eindeutige Empfehlungen haben die Tester nicht gemacht, sind aber der Meinung, dass Patienten die meisten der getesteten Zahncremes zur Linderung des Problems der schmerzempfindlichen Zähne ruhig ausprobieren könnten. Gut die Hälfte der 20 getesteten Zahncremes schneidet mit gut ab. Die andere Hälfte sind laut Öko-Test mit Schadstoffen belastet oder erfüllen nicht die wichtigste Aufgabe von Zahnpasten, nämlich Kariesschutz. Fluorid ist der entscheidende Wirkstoff für guten Kariesschutz und sollte daher in keiner Zahnpasta fehlen. Doch auch die Stiftung Warentest hat bei einigen Zahncremes das Fehlen dieses wichtigen Fluorids festgestellt. Gleiches Bild bei Öko-Test. Die Naturkosmetikprodukte der Marken Dr. Hauschka, Lavera und Logodent fallen deshalb beim Test durch. Logona (Logodent) und Dr. Hauschka verzichten konsequent auf Fluorid, Lavera hat aber auch Zahncremes mit Fluorid. Eine erhöhte Fluoraufnahme kann gesundheitsschädlich sein, deshalb genießt Fluorid in der Naturkosmetik nicht den allerbesten Ruf und ist wohl der Grund dafür, warum es bei den genannten Marken fehlt. Für eine Gesundheitsgefährdung müssen aber schon sehr große Mengen aufgenommen werden, was beim Zähneputzen oder sonstiger Nahrungsaufnahme nicht der Fall ist.
Ursachen schmerzempfindlicher Zähne
Das Problem der schmerzempfindlichen Zähne scheint zumindest statistisch weit verbreitet, denn rund zwanzig Prozent der Deutschen nutzen Spezialprodukte wie Zahncremes für schmerzempfindliche Zähne. Die Hälfte davon sogar täglich. In aller Regel sind freiliegende Zahnhälse für empfindliche Reaktionen auf Heißes, Kaltes, Süßes oder Saures verantwortlich. Denn die Zahnhälse sind von sogenannten Dentinkanälchen, feinen Kanälen, durchzogen, die mit dem Zahnnerv in Verbindung stehen. Zahnhälse sind nicht vom schützenden Zahnschmelz umgeben und äußere Reize werden deshalb über die Kanälchen weitergeleitet und verursachen Schmerz. Die meisten Sensitiv-Zahncremes enthalten daher Kaliumsalze, die die Weiterleitung des Schmerzes hemmen sollen. Studien zu Folge ist die Wirkung von Aminfluorid besser belegt als von Kaliumsalzen. Teure Zahncremes wie Elmex Sensitiv enthalten dieses Aminfluorid. Vier getestete Zahncremes fallen wegen ihrer Inhaltsstoffe durch. Das ist Colgates Total Sensitiv, welche Triclosan enthält. Triclosan steht im Verdacht dazuzuführen, dass Bakterien resistent gegen Antibiotika werden. In vier getesteten Produkten sind zudem aggressive Schäumungsmittel wie Natriumlaurylsulfat. Dies kann die Schleimhäute reizen. Dieses Tensid ist beispielsweise in Produkten von Oral-B und Signal.
Richtiges Zähneputzen
Die Ursachen für freiliegende Zahnhälse und damit schmerzempfindliche Zähne können vielfältig sein. Eine Hauptursache ist eine Erkrankung des Zahnhalteapparates (Parodontitis). Aber auch falsches Putzen wie beispielsweise zu hoher Anpressdruck oder schrubben in die falsche Richtung kann ursächlich sein. Richtiges Putzen mit sanftem Druck vom Zahnfleisch zum Zahn hin ist das wirksamste Mittel gegen empfindliche Zähne oder sonstige Zahnprobleme.