030 - 651 37 96 Online Termin vereinbaren

Mundbakterien scheinen Arteriosklerose zu begünstigen

Arteriosklerose, im Volksmund „Arterienverkalkung“ genannt, ist die Hauptursache für Herzinfarkt und Schlaganfall. Wie US-Forscher herausfanden, spielen Bakterien aus dem Mundraum dabei eine Rolle.

Die Schlagadern oder Arterien leiten das Blut vom Herzen zu den Organen und ins sonstige Gewebe. Sammeln sich in ihnen Ablagerungen aus Kalk und Fett an, sogenannte Plaque, spricht man von Arteriosklerose. Das Volksleiden macht die Gefäßwände starrer und breiter, so dass der Blutfluss behindert wird. Im schlimmsten Fall droht ein Infarkt, wenn sich Blutplättchen zu einem Pfropf zusammenballen und die Arterie undurchlässig werden lassen. Lebensbedrohlich kann das vor allem in der Nähe des Herzens und des Gehirns werden: Die meisten Herzinfarkte und Schlaganfälle gehen auf Arteriosklerose zurück.

Bisher war nur bekannt, dass eine fett- und cholesterinreiche Ernährung (in deren Folge auch Diabetes und Bluthochdruck) und Rauchen die Entstehung einer Arteriosklerose begünstigen. Nun aber haben Forscher der University of Connecticut eine weitere Verbindung aufgedeckt: Offenbar haben auch Bakterien aus dem Mundraum einen Anteil an dem Leiden.

Die Wissenschaftler untersuchten verschiedene Arten von Ablagerungen an Arterienwänden. Dabei stießen sie auf Lipide, also fettähnliche Substanzen, deren chemischer Aufbau nur mit Mundraum-Bakterien zu erklären ist. Die Forscher sehen darin einen Hinweis auf einen weiteren Zusammenhang zwischen oralen Entzündungen und systemischen, den ganzen Organismus betreffenden Erkrankungen.

„Die neuen Erkenntnisse aus den USA unterstreichen wieder einmal, wie wichtig eine gründliche Mundhygiene ist“, kommentiert die in Berlin-Adlershof praktizierende Zahnärztin Dr. Maren Schmidt. „Wenn sich Bakterien im Mund dauerhaft ansiedeln, gefährdet das nicht nur die Zähne und den Zahnhalteapparat. Daher sollte neben dem heimischen Zähneputzen auch regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung in Anspruch genommen werden, um die Plaque auf den Zähnen – Nährboden für Bakterien – zu entfernen.“

Der nun entdeckte Zusammenhang fügt sich in eine lange Reihe bekannter Auswirkungen von Parodontitis- und anderen Entzündungskeimen aus dem Mundraum. So steigern diese nicht nur das Risiko von Herz-Gefäß-Erkrankungen, sondern beispielsweise auch von Magenkrebs und Alzheimer.