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Mütter übertragen Oralpilz häufig auf ihre Kinder

Eine US-kuwaitische Studie belegt, dass schlechte Mundhygiene von Müttern in einem höheren Pilz- und damit Kariesrisiko ihrer Kinder resultieren kann.

Zwischen der (Zahn-)Gesundheit von Müttern und Kindern wurden bereits mehrere Einflusslinien wissenschaftlich dingfest gemacht. So konnten etwa australische Forscher 2021 nachweisen, dass orale Infektionen wie Gingivitis während der Schwangerschaft das Risiko einer Frühgeburt erhöhen. Zuvor hatten dänische Wissenschaftler gezeigt, dass eine erhöhte Vitamin-D-Aufnahme von Schwangeren die spätere Zahnschmelzbildung ihrer Babys begünstigt.

Auch im Negativen gibt es Korrelationen, wie eine aktuelle Studie US-amerikanischer und kuwaitischer Forscher erneut nahelegt. Untersucht wurden orale Proben von 160 Müttern und ihren Kindern in deren ersten beiden Lebensjahren auf den Pilz Candida albicans. Dieser kann nicht nur Infektionen der Mundschleimhaut verursachen, sondern wird auch mit der Entstehung frühkindlicher Karies in Verbindung gebracht.

Viel Zahnbelag = hohes Pilzrisiko
Die Analyse kommt zu einem eindeutigen Ergebnis: Der Pilzbefall im kleinkindlichen Mund hängt stark mit der mütterlichen Zahnhygiene zusammen. Weist eine Mutter viel Zahnbelag und in der Folge eine Pilzbesiedelung auf, ist das Risiko für ihr Kind, in den ersten beiden Lebensjahren Candida albicans zu erwerben, acht Mal höher als bei Müttern ohne nennenswerten Zahnbelag. Bei 94 Prozent der für die Studie begutachteten Mutter-Kind-Teilnehmerpaare wurden Pilzstämme festgestellt, die jeweils in hohem Maße genetisch verwandt waren.

Die Übertragungswege des Pilzes von Müttern auf Kinder waren nicht Gegenstand der Untersuchung. Spekuliert wird, dass Candida albicans beim Füttern oder durch den engen Hautkontakt bei der Geburt auf das Kind übergehen könnte.

Für werdende Mütter liefert die Studie jedenfalls erneut Anlass, die Zahngesundheit nicht zu vernachlässigen. „Auch wenn in der Schwangerschaft und der Zeit nach der Geburt dringlichere Aufgaben die Mütter in Beschlag nehmen, sollte die regelmäßige Plaqueentfernung im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung immer mit auf der Prioritätenliste stehen“, rät die in Berlin-Adlershof praktizierende Zahnärztin Dr. Maren Schmidt. „Das ist nicht nur im Sinne der eigenen Zahngesundheit, sondern legt auch den Grundstein für gesunde Kinderzähne.“