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Metastudie belegt Zuverlässigkeit schmaler Implantate

Zur Verankerung von Unterkieferprothesen spricht medizinisch nichts gegen schmale Implantate anstelle der Standardgrößen. Vielmehr weist eine aktuelle Übersichtsstudie auf Vorteile in puncto Patientenzufriedenheit hin.

Für den langfristigen Erfolg einer zahnimplantologischen Versorgung ist es entscheidend, dass genug stabile Knochenmasse im Kiefer vorhanden ist. Mangelt es daran, kann ein Knochenaufbau vorgenommen werden, eine sogenannte Augmentation. „Bei einer Augmentation wird das Knochenbett chirurgisch entweder mit Ersatzmaterial oder mit körpereigenem Knochen erweitert“, erklärt die in Berlin-Adlershof praktizierende Zahnärztin und Implantologin Dr. Maren Schmidt. Das Verfahren hat allerdings seine Grenzen. Wenn der Alveolarknochen, in dem die Zahnfächer sitzen, nicht über eine ausreichende Breite verfügt, kann daher auch auf Implantate mit einem geringeren Durchmesser als üblich zurückgegriffen werden. Standardmäßig haben die Implantatstifte einen Durchmesser von 3,5 bis 4,5 Millimetern.

Halten die schmaleren Ausführungen aber auch vergleichbar gut – insbesondere wenn sie eine komplette Unterkieferprothese tragen? Dieser Frage hat sich bereits eine Vielzahl von Studien und Aufsätzen gewidmet. Ein Team der Universität Mossul hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen Überblick herzustellen, und dazu diverse wissenschaftliche Datenbanken ausgewertet. Dort stießen die Forscher auf fast 800 Aufsätze und 82 klinische Studien zum Thema.

Keine Unterschiede bei der Funktionalität
In ihrer Metastudie fokussierten sich die Wissenschaftler auf zwei objektive und zwei subjektive Kriterien, um den Behandlungserfolg zu bemessen. Zum einen wurden die Überlebensrate der Implantate und der sogenannte marginale Knochenverlust einbezogen, beides objektiv diagnostizierbar. Hier zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen Implantaten mit weniger und solchen mit mehr als 3,5 Millimeter Durchmesser. Das primäre medizinische Ziel – zu funktionieren – erreichen also beide Größenklassen.

Zum anderen erfassten die ausgewerteten Studien auch, wie die Implantatlösungen von den Patienten wahrgenommen wurden, wozu etablierte Mess- und Vergleichsstandards für die mundgesundheitsbezogene Lebensqualität und die Patientenzufriedenheit hinzugezogen wurden. In beiden Bereichen schnitten die schmalen Implantate sogar durchschnittlich besser ab als die Standardgrößen. Fazit: Schmale Implantate sind keine Notlösung, sondern voll- und mindestens gleichwertige Alternativen.