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Kohlenhydrate und E-Zigaretten-Dampf schädigen Mundraum-Mikrobiom

Die Zusammensetzung der Bakterien im Mundraum hat wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit von Zahnfleisch und Zähnen. Wie aktuelle Forschungsarbeiten zeigen, begünstigen Kohlenhydrate und E-Zigaretten schädliche Bakterienarten.

Bacteroidales, Streptococcus mutans und Fusobacterium heißen die Übeltäter. Es handelt sich um Bakterien, deren Vorkommen im Mundraum nicht zu begrüßen ist. Denn sie erhöhen nachgewiesenermaßen das Erkrankungsrisiko für Zahnfleisch und Zähne, möglicherweise auch für den gesamten Organismus.

Die Zusammensetzung der Bakterien wird Mikrobiom genannt. Ein Mikrobiom gibt es beispielsweise auf der Haut und im Darm, aber auch im Mundraum. Das Verhältnis von nützlichen zu schädlichen Bakterien ist bei jedem Menschen einzigartig und wird vom individuellen Verhalten ständig verändert – etwa vom Rauchen und vom „Dampfen“ (E-Zigaretten-Konsum) und von der Ernährung.

Zwei aktuelle Studien widmen sich dem Effekt auf das Mundraum-Mikrobiom, den das „Dampfen“ sowie eine zucker- und kohlenhydratreiche Ernährung haben. Und beide implizieren Warnungen: Wer Wert auf gesundes Zahnfleisch und gesunde Zähne legt, sollte zum einen E-Zigaretten meiden und zum anderen dafür Sorge tragen, nach dem Verzehr zucker- und kohlenhydrathaltigen Essens Zahnpflege zu betreiben.

Streptococcus mutans unter dem Zahnfleisch
In einer Studie der University at Buffalo wurde ein Zusammenhang zwischen dem subgingivalen (unter dem Zahnfleisch befindlichen) Mikrobiom und der Aufnahme zucker- und kohlenhydratreicher Lebensmittel untersucht. Bei den Probandinnen handelte es sich ausschließlich um postmenopausale Frauen. Wie sich zeigte, kommt bei ihnen das kariesfördernde Bakterium Streptococcus mutans signifikant häufiger vor, wenn sie regelmäßig die genannten Lebensmittel zu sich nehmen.

Bacteroidales und Fusobacterium durch Dampf
Eine Forschungsarbeit der New York University (College of Dentistry) widmete sich der Frage, wie der Konsum von E-Zigaretten sich auf das orale Mikrobiom auswirkt. Verglichen wurde eine Gruppe von „Dampfern“ mit einer Raucher- und einer gänzlich enthaltsamen Gruppe. Der überraschende Befund: Die für das Zahnfleisch schädlichen Bakterien Bacteroidales und Fusobacterium kamen im Mundraum von „Dampfern“ sogar häufiger vor als in dem klassischer Raucher.

Eventuelle Risiken für die Allgemeingesundheit sind hierbei außen vor. Aus zahnmedizinischer Sicht jedoch ist dringend vom Konsum von E-Zigaretten abzuraten, wie die in Berlin-Adlershof praktizierende Zahnärztin Dr. Maren Schmidt betont: „Das ‚Dampfen‘ ist keineswegs eine unschädliche Alternative zum Rauchen, das belegen verschiedene Studien. Wirklich unschädlich ist nur der Verzicht auf das eine wie auf das andere.“