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Energydrinks tun den Zähnen nicht gut

Viele Softdrinks und Säfte enthalten zahnschädliche Säure. Besonders gefährlich sind jedoch Energydrinks, wie Schweizer Forscher kürzlich vermeldeten.

Die stark koffeinhaltigen, süßlichen Wachmacher namens Energydrink haben sich zu einem festen Bestandteil der Ernährung vieler Menschen gemausert. Unter den europäischen Erwachsenen konsumiert sie rund jeder dritte regelmäßig, bei den unter 20-Jährigen sogar zwei Drittel. Der „Zaubersaft“ soll nicht nur das Gedächtnis und die Reaktionsgeschwindigkeit beflügeln, sondern auch die körperliche Leistungsfähigkeit. Ob diese Effekte wirklich spürbar werden, sei dahingestellt; Fakt ist jedenfalls, dass die Konsumenten einen gesundheitlichen Preis für den Energieschub zahlen.

So werden mit zunehmender Häufigkeit meist junge Menschen in die Notaufnahmen eingeliefert, nachdem sie durch überhöhten Energydrink-Konsum – in der Regel in Verbindung mit körperlicher Verausgabung und/oder Alkohol – ein Nierenversagen, Krampfanfälle oder Herzrhythmusstörungen erlitten haben.

Was bisher nicht bekannt war, ist die Wirkung von Energydrinks auf die Zähne. Diese Wissenslücke wurde nun von Wissenschaftlern der Universität Bern geschlossen. Ihr Leiter Prof. Dr. Adrian Lussi widmet sich bereits seit Jahren der Frage, wie verschiedene Getränke auf den Zahnschmelz wirken. Das Ergebnis seiner jüngsten Studie ist für Energydrink-Fans keine gute Nachricht.

Besonders aggressive Säuren
Energydrinks sind stark mit Säuren versetzt, die den Zahnschmelz wesentlich aggressiver angreifen als die in Softdrinks enthaltene. Schon Cola & Co. sind wegen ihrer Phosphorsäure zahnmedizinisch nicht zu empfehlen. Von den Energydrink-Säuren wird der Zahnschmelz jedoch noch stärker aufgeweicht und damit angreifbar. Der pH-Wert im Mundraum sinkt deutlich. Die möglichen Folgen der Zahnschmelz-Erosion umreißt die Zahnärztin Dr. Maren Schmidt aus Berlin-Adlershof: „Wenn das unter dem Zahnschmelz befindliche Dentin, das sogenannte Zahnbein, freigelegt wird, werden die Zähne empfindlicher. Reize wie Hitze und Kälte gelangen fast ungefiltert als Schmerzgefühl ins Gehirn. Darüber hinaus kann es zu Sprüngen in der Kauoberfläche kommen. Einmal abgetragener Zahnschmelz kann nicht wieder zurückgeholt werden, daher ist die Vorbeugung besonders wichtig.“

Zu dieser Vorbeugung gehört neben gründlichem Zähneputzen, regelmäßigen Kontrolluntersuchungen und professionellen Zahnreinigungen auch eine bedachte Ernährung. Säuren, gerade die aggressiven wie in Energydrinks, sollten weitgehend gemieden werden. Und wer darauf nicht verzichten möchte, sollte nicht über Stunden in kleinen Schlückchen trinken, sondern in kurzer Zeit – um dann mit reichlich Wasser nachzuspülen.