030 - 651 37 96 Online Termin vereinbaren

Eine Zahnzusatzversicherung kann lohnenswert sein

Über 15 Millionen Deutsche haben eine private Zusatzversicherung für Zahnersatz und/oder -behandlung abgeschlossen. Mit einer solchen Police kann man auf lange Sicht durchaus Geld sparen – wenn man bei der Tarifauswahl genau hinschaut.

Seitdem bei den gesetzlichen Krankenkassen der Rotstift regiert – also vor allem in den letzten beiden Jahrzehnten –, gewinnen private Zusatzversicherungen bei den Deutschen an Beliebtheit. Mit ihnen lassen sich viele der Lücken schließen, die sonst von den Patienten aus eigener Tasche zu füllen sind. Ganz oben auf der Beliebtheitsliste stehen die Zahnzusatzversicherungen. Angesichts des stetig steigenden Eigenanteils der Zahnpatienten ist das nicht verwunderlich; immerhin werden nicht selten vierstellige Beträge für eine gute Versorgung fällig. Mehr als 15 Millionen Deutsche haben sich mittlerweile eine entsprechende Zusatzpolice zugelegt, rund doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren.

Die Angebote kosten monatlich in etwa zwischen 5 und 50 Euro, und ebenso groß wie diese Preisspanne ist auch der Qualitätsunterschied zwischen Billigpolicen und Premiumtarifen. Wobei die Gleichung „höhere Beiträge = bessere Leistungen“ nicht uneingeschränkt gilt. Bei der Tarifauswahl sollte man je nach individueller Situation auf einige Kriterien Wert legen, die nicht alle Angebote am Markt erfüllen.

Große Unterschiede beim Zahnersatz und bei anfänglichen Summenbegrenzungen


„Die höchsten zahnärztlichen Kosten kommen rund um den Zahnersatz auf die Patienten zu, daher empfiehlt es sich grundsätzlich, in diesem Bereich auf einen umfassenden Schutz zu achten“, erläutert Dr. Maren Schmidt von der Zahnarztpraxis Denthetika in Berlin-Adlershof. Die Prozentsätze schwanken in diesem Punkt stark zwischen den erhältlichen Tarifen. Überdies gilt in der Regel eine Summenbegrenzung in den ersten drei oder fünf Jahren – Patienten, bei denen bereits Zahnersatzbedarf absehbar ist, sollten dieses Kriterium auf dem Schirm haben. Denn auch hier kommen manche Versicherer ihren Kunden deutlich weiter entgegen als andere.

Wichtig ist auch das Abschlussalter. Einerseits: Wer zu früh abschließt, zahlt unter Umständen jahrelang Beiträge, ohne nennenswert Leistungen zu benötigen. Andererseits: Wer zu spät abschließt, riskiert, nicht lange genug mit größeren Sanierungsmaßnahmen warten zu können – so dass die Versicherung gar nicht oder nur begrenzt einspringt. Denn neben den Summenbegrenzungen in den ersten Jahren gilt auch, dass bei Abschluss bereits vom Zahnarzt angeratene oder geplante Therapien außen vor sind. Die Stiftung Warentest empfiehlt grundsätzlich, eine Zahnzusatzversicherung vor dem 40. Lebensjahr abzuschließen.
 
Praktiker wie die Berlin-Adlershofer Zahnärztin Dr. Schmidt weisen aber auch darauf hin, dass sich eine Zahnzusatzversicherung nicht für jeden Patienten lohnen müsse. Vor dem Abschluss sollte man daher – bestenfalls mit zahnärztlicher Beratung – überschlagen, welche Beitragssumme im Laufe der Jahrzehnte zusammenkommt und welche Kosten dieser nach heutiger Prognose gegenüberstehen werden. Bei einem guten Zahnstatus und sorgfältiger Prävention fährt man unter Umständen besser, wenn man den Eigenanteil statt der Versicherungsbeiträge bezahlt.