Zähneputzen kann jeder? Im Prinzip vielleicht schon, doch um die Mundhygiene möglichst effektiv zu gestalten, sollte man einige verbreitete Fehler auf dem Schirm haben.
Einmal gelernt, nie mehr infrage gestellt: Mundhygiene gehört für viele Menschen zu den Tätigkeiten der Sorte „Das haben wir immer so gemacht“. Im Prinzip zählt natürlich vor allem, dass man regelmäßig etwas für die Reinigung der Zähne und des Mundraums tut. Doch die Wirksamkeit der täglichen Routinemaßnahmen kann sich je nach Ausgestaltung ganz erheblich unterscheiden.
„Manche Patienten fragen sich, warum es bei ihnen zu Zahnerkrankungen kommt, obwohl sie sich zwei- oder dreimal täglich die Zähne putzen“, erläutert die in Berlin-Adlershof praktizierende Zahnärztin Dr. Maren Schmidt. „Die Gründe müssen nicht in fehlerhafter Mundhygiene liegen, auch andere Faktoren können eine Rolle spielen. Oftmals liegt aber die Vermutung nahe, dass eine optimierte Mundhygiene die Erkrankung hätte verhindern oder lindern können.“
Die folgenden fünf weitverbreiteten Mundhygiene-Fehler sollten Sie im Sinne Ihrer Zahn- und Mundgesundheit vermeiden:
1. Zahnzwischenräume vernachlässigen
Jeder Zahn hat fünf Seiten, wenn man die Oberfläche mitzählt. Normale Zahnbürsten erreichen allerdings nur drei davon, die Zahnzwischenräume können ein Tummelplatz für Bakterien bleiben. Zur gründlichen Reinigung empfiehlt sich ein Vorgehen in drei Schritten: 1. groben Schmutz mit Interdentalbürsten entfernen, 2. mit Zahnseide Reinigung vertiefen, 3. mit Munddusche nachspülen.
2. Zahnbürste zu selten austauschen
Sind die Borsten einer Zahnbürste ausgeleiert, ist ihr Effekt eingeschränkt. Bei Interdentalbürsten steigt zudem das Risiko einer Zahnfleischverletzung. Daher sollten Mundhygieneartikel regelmäßig ersetzt werden.
3. Auf Uhrzeiten fixieren
Grundsätzlich sollten nicht immer zur gleichen Uhrzeit die Zähne geputzt werden, sondern dann, wenn es sinnvoll ist. Vor dem Schlafengehen und nach dem Aufstehen mag das bei den meisten Menschen der Fall sein, doch auch zahnschädliche Zwischenmahlzeiten sollten – nach einer halben Stunde, in der mit Wasser gespült wird – Anlass für eine Zahnreinigung sein.
4. Zungenhygiene außen vor lassen
Auch die Vertiefungen der Zunge können Bakterien beherbergen. Sie sollte daher ebenfalls gereinigt werden, ob mit der Zahnbürste oder mit einer speziellen Zungenbürste. Auch eine Munddusche kann dabei helfen, die Zunge keimfrei zu halten.
5. Zu viel Druck ausüben
Viel hilft viel, heißt es. Nach diesem Motto putzen zahlreiche Menschen ihre Zähne mit viel Druck. Das kann zwar in der Tat den Reinigungseffekt erhöhen, birgt aber auch Risiken: Zahnschmelz und Zahnfleisch können Schaden nehmen. Ausreichend ist bereits der Druck, der sich ausüben lässt, wenn man die Zahnbürste lediglich mit Daumen und Zeigefinger hält.