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Darum ist eine Parodontitis-Therapie bei COPD besonders empfehlenswert

Mortalität, Klinikaufenthalte, Exazerbation, Lungenfunktion: Auf all diesen Ebenen wirkt es sich bei COPD-Patienten laut einer aktuellen Übersichtsstudie günstig aus, Parodontitis zu bekämpfen.

Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung, gemäß der englischen Bezeichnung mit COPD abgekürzt, führt zu entzündlich-verengten Atemwegen und in der Folge zu häufiger Atemnot. Das größte Risiko, an COPD zu erkranken, haben Tabakkonsumenten, weshalb im Volksmund auch von „Raucherhusten“ bzw. „Raucherlunge“ die Rede ist. Das Fortschreiten der Erkrankung lässt sich allenfalls verlangsamen, bisher jedoch noch nicht aufhalten.

Umso hoffnungsstiftender dürfte eine aktuelle Übersichtsstudie aus Griechenland auf COPD-Patienten wirken, denn sie gibt einen Hebel an die Hand, mit dem sich die Schwere der Erkrankungen lindern lässt – zumindest etwas, denn die Evidenz der Aussagen ist begrenzt und bewegt sich zwischen „sehr niedrig“ und „moderat“.

7 Studien in 20 Jahren
Die Forscher fanden in internationalen Datenbanken insgesamt sieben englischsprachige Studien, die sich zwischen 2000 und 2020 dem Einfluss einer Parodontitis-Behandlung auf den COPD-Verlauf widmeten. Mit den zuvor genannten Einschränkungen kamen sie bei der Auswertung zum Ergebnis, dass eine Parodontaltherapie bei COPD-Patienten

  • die Häufigkeit akuter Verschlimmerungen (Exazerbationen) absenkt,
  • die Abnahme der Lungenfunktion verlangsamt,
  • zu weniger Krankenhausaufenthalten führt und
  • eine insgesamt geringere Mortalität zur Folge hat.


Nicht geklärt werden konnte, ob die Patienten nach der Parodontitis-Behandlung auch von einer höheren Lebensqualität profitierten.

Trotz der nicht über alle Zweifel erhabenen Evidenz der Metastudie gibt sie COPD-Betroffenen zumindest – einen weiteren – Anlass, die Parodontitis wie die Zahngesundheit im Allgemeinen ernst zu nehmen. „Die ‚Volkskrankheit‘ Parodontitis mag zwar lange Zeit harmlos erscheinen, doch sie kann sich zu einem gravierenden Risiko für die Zahngesundheit und sogar für die systemische Gesundheit auswirken“, warnt die in Berlin-Adlershof praktizierende Zahnärztin Dr. Maren Schmidt. „Denn die Forschungslage lässt an dem Zusammenhang zwischen Parodontitis und verschiedenen Erkrankungen in anderen Körperregionen keinen Zweifel.“