Eine Studie der University at Buffalo legt Zusammenhänge zwischen Cannabiskonsum und dem Karies- und Zahnverlustrisiko offen.
Bereits vor der Legalisierung wurde die Zahl der Cannabiskonsumenten in Deutschland auf über vier Millionen geschätzt. Seit der Freigabe dürfte diese Zahl noch deutlich gewachsen sein. Was vermutlich wenigen der Cannabisnutzer bewusst ist: Der Konsum geht mit einem signifikant erhöhten Risiko für Karies und Zahnverlust einher.
Belegt wurde diese Korrelation kürzlich von Forschern der University at Buffalo im US-Bundesstaat New York. Sie werteten Daten des „National Health and Nutrition Examination Survey“ zu rund 5.700 Personen zwischen 18 und 59 Jahren aus. Wer davon nach eigenen Angaben mindestens einmal im Monat Cannabis konsumierte, hatte ein
- um 17 Prozent erhöhtes Risiko für unbehandelte Karies in der Zahnkrone,
- um 51 Prozent erhöhtes Risiko für unbehandelte Wurzelkaries,
- um 41 Prozent erhöhtes Risiko für schweren Zahnverlust.
Andere, möglicherweise verzerrende Einflussfaktoren – von Alkoholkonsum über Bildungs- und Einkommensniveau bis hin zu Alter und Geschlecht – wurden dabei bereits herausgerechnet, wie die Wissenschaftler im „Journal of the American Dental Association“ berichten.
Worin liegen die Gründe?
Auch über die Ursachen der schlechteren Mundgesundheit bei Cannabiskonsumenten stellen die Studienautoren Vermutungen an. Einen großen Einfluss habe die verbreitetste Konsumform: das Rauchen. Es führe zu Mundtrockenheit, sodass der Speichel seine „Reinigungsaufgaben“ im Mundraum nicht so gut erfüllen könne. Hinzu kämen Ess- und Trinkgewohnheiten, die zu einem hohen Zuckergehalt tendieren und damit schädlich für die Zahngesundheit sind. Und schließlich werde von vielen Cannabiskonsumenten auch die Mundhygiene nicht immer in idealer Weise und Frequenz betrieben.
Wer Cannabis raucht, sollte sich mithin dieser Risiken bewusst sein und besonderen Wert auf die Zahnpflege sowie auf regelmäßige zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen legen.