030 - 651 37 96 Online Termin vereinbaren

Allergiker und Zahnersatz – eine manchmal heikle Verbindung

Die Wissenschaft kennt über 20.000 potenzielle Auslöser von Abwehrreaktionen. Manche finden sich auch in Zahnersatz. Allergiker sollten ihren Zahnarzt daher vor einer Behandlung informieren.

Seriöse Schätzungen besagen, dass in etwa jeder Dritte hierzulande von allergischen Reaktionen geplagt wird. Mehr als 20.000 Allergene haben Forscher bisher ausgemacht. Jene stecken quasi überall: in der Luft, in der Kleidung, im Essen – und manchmal auch im Zahnersatz.

Die dafür verwendeten Materialien durchlaufen zwar in Deutschland die für Medizinprodukte vorgeschriebenen strengen Prüfungen. Damit soll sichergestellt werden, dass es nicht zu unerwünschten Neben- und Wechselwirkungen kommt. Doch angesichts der Bandbreite der Sensibilitäten, die Allergiker aufweisen, treten dennoch in einigen Fällen Unverträglichkeitsreaktionen auf. Sie reichen von einem metallischen Geschmack oder einem Brennen im Mund über wunde Stellen bis hin zu Mundschleimhautentzündungen.

„Die heutzutage in der Zahnmedizin eingesetzten Werkstoffe sind vielfältig und bestehen häufig aus zahlreichen Substanzen – das betrifft Kunststoff, Keramik und Metalllegierungen, von Gold über Titan bis hin zu Amalgam, ebenso wie Zement und Kleber oder auch die Abformmaterialien“, erläutert die Zahnärztin Dr. Maren Schmidt, die in Berlin-Adlershof die Praxis Denthetika betreibt. Bei dieser Vielzahl von Stoffen kann immer mal einer dabei sein, der beim Patienten eine allergische Reaktion hervorruft. „Umso wichtiger ist es, dass Allergiker ihnen bekannte Reizstoffe im Gespräch mit dem Zahnarzt thematisieren, damit diese bei der Materialauswahl ausgeschlossen werden können“, so Dr. Schmidt.

Von vielen Allergikern gefürchtet: Nickel

Der Reizstoff, der mit seiner allergenen Potenz sicherlich für die meisten Beschwerden mit Zahnersatz verantwortlich ist, dürfte Nickel sein. Nickelallergiker sollten ihren Zahnarzt daher unbedingt über diese Sensibilität informieren. Höchst biokompatible Werkstoffe sind dagegen Titan und Zirkondioxid, die beispielsweise in der Implantologie den Goldstandard bilden, da sie neben ihrer hervorragenden Verträglichkeit auch noch äußerst stabil sind. 

Es gibt also Alternativen für Allergiker. Und das Gute ist: Sie bringen weder funktional noch ästhetisch Nachteile mit sich, häufig ist sogar das Gegenteil der Fall.