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Ältere Menschen und Implantate – geht das zusammen?

Prinzipiell spricht auch bei Menschen im Herbst ihres Lebens nichts gegen Implantationen. Wichtig ist es dabei, eine langfristig gute Implantatpflege im Vorhinein sicherzustellen.

Das Alter bildet keinen entscheidenden Faktor bei der Frage, ob eine implantologische Versorgung für einen Patienten möglich und sinnvoll ist. Den Ausschlag gibt vor allem der allgemeine Gesundheitszustand, und der ist auch bei vielen Senioren noch immer erfreulich. Folglich ist es keine Seltenheit, dass auch 70-Jährige ein Implantat erhalten. Kontraindikationen – also bestimmte Erkrankungen, die eine Implantation riskant oder unmöglich machen – treten wiederum auch bei manchen jüngeren Patienten auf. 

Während also grundsätzlich nichts gegen eine implantologische Behandlung von Senioren spricht, spricht einiges dafür. Neben den generellen Vorteilen von Implantaten (lange Haltbarkeit, herausnehmbarer und damit wechselbarer Zahnersatz, Funktionalität und Aussehen) ist es vor allem ihre einfache Handhabung im Vergleich zu einer herausnehmbaren (Voll-)Prothese, die viele ältere Patienten überzeugt.

„Das Interesse an Implantaten ist auch bei Senioren sehr groß“, hat die Implantologin Dr. Maren Schmidt, die in Berlin-Adlershof eine Zahnarztpraxis betreibt, beobachtet. „Eine Rolle dürfte es dabei spielen, dass die heutigen Senioren deutlich gesünder sind als frühere Generationen. Auch die Lebenserwartung steigt ja stetig an. Damit lohnt sich auch immer öfter eine langfristig angelegte Lösung wie die Implantation.“

Gegebenenfalls das Umfeld einbeziehen

Dr. Schmidt weist jedoch zugleich darauf hin, dass auch Implantate sorgsam gepflegt werden müssen. „Im Implantatumfeld können sonst Entzündungen – Mukositis und Periimplantitis – auftreten, die den Halt des Implantats gefährden. Aus diesem Grund sollten Patienten, die mit einem Implantat liebäugeln, sicherstellen, dass die heimische Mundhygiene auf Dauer bewerkstelligt werden kann“, so die Berliner Implantologin.

Die Zahnreinigung zu Hause fällt erfahrungsgemäß mit den Jahren schwerer. Hier kann es gegebenenfalls ratsam sein, das soziale Umfeld – Familie, Lebenspartner, vielleicht auch Pflegekräfte – in die Mundhygiene einzubeziehen. Auch ein späterer Umstieg von einer festsitzenden auf eine herausnehmbare Prothese kann sinnvoll sein, um die Reinigung zu erleichtern. Solche Aspekte sollten daher bereits in der Therapieplanung Berücksichtigung finden.